Minimalinvasive Gebäudediagnostik mit HD-Kamerasystem

Presse
[Translate to Austria:] Fachwerkhaus
[Translate to Austria:] 1730 wurde dieses denkmalgeschützte Fachwerkhaus nach einem Großbrand auf den Grundmauern eines noch älteren Objektes errichtet. Jetzt wird es, auch energetisch, kernsaniert. (Bild 092)

Der Kauf eines Altbaus und seine energetische Sanierung erinnern häufig an die Wundertüte aus der Kinderzeit: Die Gebäudehülle, die „Verpackung“ mag noch so attraktiv sein – der Inhalt ist immer für eine Überraschung gut.

[Translate to Austria:] Fachwerkhaus Baumangel
[Translate to Austria:] „Fachwerkhäuser sind ein geplanter Baumangel“, so der Gebäudediagnostiker Kaiser. Aber: „Damit kann man umgehen, wenn sie behutsam und in Kenntnis von Konstruktion und Materialien saniert werden.“ (Bild 094)
[Translate to Austria:] Fachwerkhaus Dämmmaterial
[Translate to Austria:] Der Blick auf die freigelegte Wand offenbart den Pfusch aus Jahrzehnten, von der „falschen“ Ausmauerung der Gefache bis zu ungeeigneten oder durchnässten Dämmmaterialien. (Bild 048)
[Translate to Austria:] Fachwerkhaus Dachstuhl
[Translate to Austria:] Wo auch nur ein kleiner Zugang ist, gelang man mit dem Videoinspektionssystem auch in den letzten Winkel zwischen Wand und – hier – Dachstuhl. (Bild 066)
[Translate to Austria:] Fachwerkhaus Hohlräume
[Translate to Austria:] Auf dem Farbmonitor lässt sich hoch präzise nachverfolgen, wie sich der Kamerakopf durch die Hohlräume bewegt und wie der Bauzustand dort ist. (Bild 004)
[Translate to Austria:] Inspektion marode Abgasführung
[Translate to Austria:] Dipl.-Ing. Viktor Schlewing von Kaiser Gebäudediagnostik Paderborn bei der Video-Untersuchung der maroden Abgasführung, die hinter einer gedämmten (!) Verblendung versteckt war. (Bild 082)
[Translate to Austria:] WLAN Modul Wöhler VIS 700
[Translate to Austria:] Dank des integrierten WLAN-Moduls im Videoinspektionssystem „ Wöhler VIS 700“ kann Udo Kaiser unter beengten Platzverhältnissen die Videoinspektion direkt auf dem Tablet mit verfolgen. (Bild 080)
[Translate to Austria:] Udo Kaiser
[Translate to Austria:] Udo Kaiser blickt auf mehr als 35 Jahre Berufserfahrung auf dem Bau zurück. Erfahrung, die sich heute bei der ganzheitlichen Betrachtung von Bestandsobjekten im Rahmen von Sanierungen auszahlt. (Bild 072)
[Translate to Austria:] Wöhler VIS 700 Bedienung
[Translate to Austria:] Dank Joystick intuitiv zu bedienen und mit einem brillanten 7“-TFT-Farbmonitor ausgestattet: die Monitoreinheit des HD-Videoinspektionssystems „VIS 700“ von Wöhler. (Bild 014)
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Der Käufer eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses in Ostwestfalen ließ daher zu Beginn der Sanierungsarbeiten eine minimalinvasive Gebäudediagnostik durchführen. Mit Hilfe des HD-Videoinspektionssystems „VIS 700“ von Wöhler entdeckte Energieberater Udo Kaiser (Paderborn) dabei ohne wesentliche Eingriffe in die Bausubstanz neben Leckagen in der Gebäudehülle unter anderem diversen Schimmelbefall, Holzfäule an tragenden Balken und eine derart kreativ verlegte Rauchgasleitung, dass der – ebenfalls historische – Kachelofen zunächst einmal stillgelegt werden musste.

Baumängel durch Sanierungsfehler

Das 1730 im Ortskern eines ostwestfälischen Dörfchens errichtete Fachwerkhaus mit rund 120 Quadratmetern Grundfläche ist stilprägend für das Ortsbild. Harmonisch fügt es sich eineinhalbgeschossig in die gewachsene Bebauung im Umfeld ein, die – typisch für solche Gemengelagen – an die Fachwerk-Historie anknüpfend das gesamte Spektrum der unterschiedlichen Architekturtrends speziell der vergangenen 50 Jahre wiederspiegelt. Umso höher sind die Bemühungen des Bauherrn einzuschätzen, das in seiner ursprünglichen Form noch weitestgehend erhaltene Gebäude behutsam zu restaurieren und wieder einer zeitgemäßen Wohnnutzung zuzuführen.

Unter dem Diktat des Denkmalschutzes bedeutet das aber auch, dass alle baulichen Veränderungen inklusive energetischer Verbesserungen prinzipiell nur im Inneren des Hauses vorgenommen werden dürfen; Fenster und Haustüren natürlich ausgenommen. Schadensanalytiker und Energieberater Udo Kaiser kennt die damit verbundene Problematik aus mehr als 35-jähriger Berufspraxis: „Eine von außen aufgetragene Dämmung ist zum einen gar nicht zulässig. Zum anderen würde sie die Bausubstanz aus Holzbalken-Tragwerk und Lehm-/Stroh-Ausfachung schädigen, weil der Luft- und Feuchtigkeitsaustausch dann nicht mehr funktioniert. Eine einfache Innendämmung mit Dampfsperre scheidet aber aus denselben Gründen aus. Leider wurde gerade das jedoch in den vergangenen Jahrzehnten auch in diesem Haus immer wieder gemacht. Das hat für beträchtliche Schäden gesorgt.“

Welche es im Einzelnen sind, zeigt die minimalinvasive Gebäudediagnostik mit dem hoch auflösenden Videoinspektionssystem deutlich: Hinter mit Folie abgedichteten Giebelöffnungen ist die Holzbeplankung vermodert; die Gipskartonplatten im Wohnraum ziert auf der Rückseite großflächig schwarzer Schimmel; und in der augenscheinlich von ambitionierten Heimwerkern vorgenommenen Dachsparrendämmung sieht es kaum anders aus. Kaiser: „Dieser Schadensbefall ist typisch. Die Wände müssen also alle geöffnet und die falsche Dämmung genauso wie nicht geeignete Baumaterialien komplett entfernt werden. Mit dem bloßen Auge lässt sich so etwas aber vorher nicht wirklich, vor allem aber nicht umfassend erkennen.“

Um die Schäden für den Bauherrn so gering wie möglich zu halten, setzt Kaiser daher schon seit einigen Monaten das Videoinspektionssystem von Wöhler ein: „Damit haben wir die Chance, über eine kleine Öffnung von wenigen Zentimetern Durchmesser in die Wände oder beispielsweise in den verkleideten Dachaufbau einzudringen. Der bewegliche Kamerakopf an der bis zu 30 Meter ausfahrbaren flexiblen Stange liefert uns dann die notwendigen Bilder direkt auf die Monitoreinheit oder per App auf das Handy.“ Dort können sie dann abgespeichert und kommentiert werden – ein entscheidendes Feature im anschließenden Gespräch mit dem Bauherrn, wie weit der Baukörper an dieser Stelle geöffnet und mit welchen Maßnahmen er dann idealerweise saniert wird.

Wirtschaftlich und umfassend

Die Vorgehensweise spart aber nicht nur Kosten bei der Zustandserhebung des Altbaus. Für den Bauspezialisten Kaiser ist sie zugleich die unverzichtbare Basis für eine nachhaltig erfolgreiche Sanierung des Objektes generell, denn

  • „durch die wirtschaftliche Bestandsaufnahme per Video ist, wie in diesem Fall, der Bauherr schneller bereit, den Baukörper in Gänze auf Schäden untersuchen zu lassen und nicht nur einige vermeintlich kritische Bereiche.
  • Dank des kleinen Kamerakopfes kann über diese Form der Diagnostik beispielsweise auch in Vorwandkonstruktionen der Aufbau von Wänden etc. lückenlos dokumentiert werden. Und
  • Durch das Videosystem ist über den Einblick in die sonst kaum zugängliche Konstruktionen des Objektes hinaus zugleich eine Analyse fast des gesamten Rohrleitungsnetzes möglich, inklusive Abgasführung und Ähnlichem.“

„In der Summe“, so Udo Kaiser, „ergibt sich daraus eine Gesamtbild, aus dem sich direkt sowohl der Umfang der notwendigen Sanierungsmaßnahmen als auch eine konzeptionelle Vorgehensweise ableiten lassen.“

Warum das für den Gebäudediagnostiker so wichtig ist, zeigt sich fast schon exemplarisch an dem Fachwerkhaus in Ostwestfalen. Nicht der tatsächlich teilweise marode Dachstuhl ist für Udo Kaiser hier beispielsweise der erste Schritt auf dem Weg zur Komplettsanierung, sondern zunächst einmal das Freilegen sämtlicher Außenwände: „In einigen Bereichen ist die alte Lehmausfachung noch sehr gut erhalten; das ist perfekt. Denn so wird die eindringende Feuchtigkeit vom Holz weggezogen, die tragenden Balken sind unversehrt. Bei irgendwann mit Ziegel und Mörtel ausgefüllten Gefachen hat das nicht funktioniert. Hier müssen wir also zunächst einmal Schadensbegrenzung betreiben.“

Spätestens dann kommt Udo Kaiser seine Berufserfahrung u.a. als Bauleiter und langjähriger Inhaber eines mittelständischen Baugeschäfts zugute. So weiß er unter anderem um die Wechselwirkungen der verschiedenen Baustoffe – und empfiehlt dem Bauherrn hier zum Beispiel den Einsatz von Lehmbaustoffen zur Innendämmung der Wände inklusive einer integrierten Flächenheizung: „Die kapillaren Werkstoffe sichern den notwendigen Feuchteaustausch, und die Wandheizung hält den Taupunkt so weit außen, dass kein Schimmel entstehen kann.“

Wie zielgerichtet ein solcher Wandaufbau nicht nur unter raumhygienischen, sondern auch unter energetischen Aspekten ist, verdeutlicht ein Blick auf den U-Wert. In seiner ursprünglichen Bauweise hat das Haus einen Wärmedurchgangskoeffizienten von etwa 1,7 Watt/m² K. Gängig sind, bei Neubauten, heute Werte von 0,24 und besser. Mit der winddichten Erneuerung der alten Lehmausfachung und dem ergänzenden Lehminnenputz werden im Fachwerkhaus in Ostwestfalen künftig etwa 0,7 W/m² K erreicht. Das entspricht in etwa einer (neuen) Außenwand aus 36,5 cm starken Mauerziegeln (ca. 0,8) und liegt nur geringfügig über 17,5 cm Mauerziegelwerk mit 30 cm Wärmedämmverbundsystem aus PU (ca. 0,32 W/m² K). „Für ein historisches Gebäude, dessen Fassade nicht verändert werden darf, ist das mehr als zufriedenstellend“, so Udo Kaiser.

Sogar Brandrisiken aufgedeckt

Dass die Video-Diagnostik neben der bauphysikalischen auch eine sicherheitstechnische Dimension haben kann, wurde im Rahmen der Begehung in Ostwestfalen ebenfalls deutlich. Nach der Bestandsaufnahme der Gebäudehülle und tragender Decken ließ Udo Kaiser noch im Hausflur eine ungewöhnliche Verblendung unter der Decke öffnen: „Hier zahlt sich dann Erfahrung aus, denn für die Verblendung gab es keinen ersichtlichen Grund – außer der Idee, dass sie möglicherweise das Abgasrohr vom Kachelofen im Nebenzimmer zum Kamin verdecken sollte“. Und so war es tatsächlich. Doch was sich nach dem Einführen des Kamerakopfes in die Verkleidung für ein Bild bot, war so erschreckend, dass Udo Kaiser den Kaminofen sofort stilllegen ließ: Die Abgasführung als solche war zwar noch intakt, die Abkofferung aber mit Dämmmaterial vollgestopft und die Vermörtelung der augenscheinlich seit Jahrzehnten nicht geöffneten Revisionsklappe so marode, dass höchste Brandgefahr bestand – vom unbemerkten Rauchgasaustritt in diesem zentralen Gebäudeteil gar nicht zu reden.

Udo Kaiser: „Und spätestens hier macht sich der Einsatz eines Videosystems zur minimalinvasiven Gebäudediagnostik endgültig bezahlt, denn bei solchen Mängeln geht es ja nicht nur um mögliche Sachschäden, sondern im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod.“

Aufgabenfeld: Gebäudediagnostik

Ein knackiges Berufsbild „Gebäudediagnostiker“ mit Ausbildungsgang und Abschlussprüfung gibt es in dieser Form nicht. Spezialisten wie Udo Kaiser haben, neben entsprechender Berufserfahrung in einem Bau- oder Baunebengewerk, in der Regel eine qualifizierte Zusatzausbildung als Energieberater und / oder Gutachter sowie den Nachweis spezialisierter Zusatzausbildungen. Stichworte sind hier zum Beispiel Raumlufthygiene, Feuchte / Schimmel, aber durchaus auch Barrierefreiheit, um die gesamte Bandbreite möglicher Frage- und Aufgabenstellungen abzudecken.

Mindestens genauso wichtig, sagt Udo Kaiser, ist neben der Anamnese aber auch die Fähigkeit, entsprechende Sanierungsvorschläge zu entwickeln, die dann in Kenntnis von Baustoffen und Bauverfahren idealerweise mit entsprechenden Partnern im Rahmen einer Bauleitung umgesetzt werden: „Wenn dieser Qualitätssicherungsprozess nicht durchgängig stimmt, sanieren wir die Häuser kaputt!“

Diese Betrachtungsweise wird umso wichtiger, wenn sich die Diagnostik von Altbauten auf vergleichsweise junge Häuser verschiebt: „Alte Häuser, wie das Fachwerkhaus, kann man reparieren. Neue, die massiv von Bauschäden befallen sind, lassen sich aufgrund ihrer dichten Bauweise häufig nur noch abreißen!“

Nach Einschätzung des Baudiagnostikers weisen auch nicht wenige, energetisch bereits sanierte Gebäude im Bestand Mängel auf – oftmals aufgrund laienhafter Do-it-yourself-Ausführung. Die Schadenshöhe liegt dabei in der Regel zwischen 1.000 und 30.000 Euro; deutlich kostspieligere Ausreißer nach oben sind keine Seltenheit. Das Fazit vor Beginn einer jeden Sanierung sei daher: „Erst schauen, dann bauen!“, so Kaiser.

Weitere Informationen unter www.gebaeudediagnostik-paderborn.de

Aufgabenfeld: Videoinspektion

Das HD-Videoinspektionssystem „Wöhler VIS 700“ im robusten Transportkoffer besteht im Wesentlichen aus zwei auswechselbaren Kameraköpfen mit 40 mm und 26 mm Durchmesser, der 30 Meter langen, flexiblen Kamerastange auf einer Haspel und der Monitoreinheit mit 7“-TFT-Farbmonitor. Die Besonderheit dieses Systems liegt für die Gebäudediagnostik in dem digital hochauflösenden Sensor für besonders detailreiche Bilder in HD-Qualität.  Dank des integrierten WLANs können Bilder und Videos auf Tablets oder Smartphones parallel verfolgt werden; ideal für Baubesprechungen oder Ähnliches.

Die dreh- und schwenkbare Optik des Video-Inspektionssystems wird dabei über einen Joystick gesteuert. Eine spezielle Fokusfunktion ermöglicht es dabei, den Schärfebereich gezielt einzustellen. Die sichere Orientierung im Rohr wird durch eine Winkelanzeige unterstützt. Die Kameraoptik ist zudem mit einem Sender ausgestattet, so dass die Schadstelle mit dem entsprechenden Empfänger „Wöhler L 200 Locator“ präzise lokalisiert werden kann.

Bilder und Videos lassen sich auf einer SD-Karte und einem USB-Stick speichern. Der kann dem Kunden dann zur Dokumentation übergeben werden. Kommt es später zum Streitfall, lässt sich der Schaden gegenüber der Versicherung auch nach der Reparatur noch zweifelsfrei dokumentieren.

Presse Kontakt

Presserückfragen und Beleg bitte an:

Wöhler Technik GmbH
Karin Rodriguez
Wöhler-Platz 1
33181 Bad Wünnenberg

Tel.: 02953-73757
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