Alter Kessel trifft auf moderne Messtechnik

Presse
Woehler A 550
Abgasmessungen an Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe führt Christoph Leimer mit dem Wöhler A 550 Abgasmessgerät durch. Das zeigt ihm alle Messwerte auf einen Blick an.

Heizungen müssen in erster Linie sicher sein und funktionieren. Daneben sind heute Energieeffizienz und Luftreinhaltung grundlegende Anforderungen an die Heizungsanlage, die durch eine regelmäßige Emissionsüberwachungen sicherzustellen sind. Moderne Anlagen erfüllen diese Anforderungen in der Regel problemlos, wenn sie fachgerecht eingestellt sind. Jedoch ist ein beträchtlicher Teil der Heizungen in Österreich heute 20 Jahre und älter. Die Heizungsanlagen unterscheiden sich folglich erheblich hinsichtlich Brennstoff und Technik. Und genau hier liegt die Herausforderung für den Kundendienst.

Ansicht Messdaten
Nach der Inbetriebnahme einer neuen Hackgut-Heizung zeigt Christoph Leimer dem Betreiber der Anlage, dass die Verbrennung optimal funktioniert.
Ringspaltmessung
Die Ringspaltmessung wird mit einer speziellen Sonde vorgenommen. Dabei werden zwei Mehrlochsonden-Schläuche jeweils links und rechts um die Abgasleitung geführt, so dass die Messprobe über den gesamten Ringspalt genommen wird.
Woehler A 450 App
Über die Wöhler A 450 App lassen sich die Abgasmessdaten auch auf dem Handy anzeigen.
Dokumente
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Die Janisch Ges.m.b.H. hat sich bereits vor 47 Jahren im niederösterreichischen Traisen etabliert. Mit inzwischen 25 Mitarbeitern ist das Unternehmen heute Spezialist für Bäder und Heizungen in der Region. Nach dem Verkauf einer Heizung betreuen die Janisch Techniker die Anlage in der Regel noch Jahrzehnte lang. Alle zwei Jahre weist die Firma die Betreiber der Heizung telefonisch auf die fällige Wartung hin. Über 90% der Kunden nutzen dieses Angebot gerne, um so auf der sicheren Seite zu sein. „Während der Heizsaison habe ich dann regelmäßig 12 bis 14 Kessel zu warten oder zu reparieren“, berichtet Christoph Leimer, der bereits seit 16 Jahren Kundendiensttechniker bei Janisch ist. Dabei sind die Anforderungen und die durchzuführenden Maßnahmen oft sehr unterschiedlich. Für die entsprechenden Messungen nutzen er und seine Kollegen die österreichische Version der Wöhler Abgasmessgeräte, die nach ÖNORM messen und eigene Menüpunkte für speziell in Österreich geforderte Messungen, z.B. Luftzahlmessung oder Mittelwertmessung, haben.

Messungen an Feststoffanlagen

Viele Kunden heizen in dem ländlichen Gebiet rund um Traisen mit festen Brennstoffen. Da hier der CO-Gehalt, vor allem bei älteren Anlagen, verhältnismäßig hoch sein kann, nutzt Christoph Leimer an diesen Anlagen das robuste Wöhler A 550, das über eine CO-Schutzpumpe verfügt. Die springt automatisch an, wenn der CO-Gehalt im Abgas einen Grenzwert überschreitet, der den CO-Sensor schädigen könnte. Die Pumpe leitet dann Frischluft auf den CO-Sensor, so dass er geschützt ist. „Bei der Hackgutanlage, die wir heute in Betrieb nehmen, wird der Fall natürlich nicht eintreten.“ Die hochmodernen 45 kW-Anlage mit elektrostatischem Staubabscheider heizt ein Wohnhaus mit der angrenzenden Werkstatt des metallverarbeitenden Betriebes. Und tatsächlich werden bei der Messung kaum Abgasverluste festgestellt.

4 Pa-Test zur Überprüfung der ausreichenden Zufuhr der Verbrennungsluft

Wenn Anlagen nicht ordnungsgemäß laufen, ist da schon mehr zu tun. „Stelle ich einen zu hohen CO-Wert fest, muss das aber gar nicht unbedingt an der Heizung liegen“, berichtet Christoph Leimer. „Manchmal ist einfach der Verbrennungsvorgang aufgrund einer zu niedrigen Sauerstoffzufuhr gestört. Das Problem haben wir immer wieder bei raumluftabhängigen Heizungen. Dann ist häufig die Öffnung für die Luftzufuhr zu klein dimensioniert. Kommt noch eine luftabsaugende Einrichtung im Aufstellraum hinzu, also etwa eine Lüftungsanlage oder eine Dunstabzugsanlage, kann sogar ein gefährlicher Unterdruck und ein Abgasrückstau entstehen. Ob ein Mangel an Verbrennungsluft als Ursache für die Störung der Heizung als Grund in Frage kommt, klärt der Monteur mit einem sogenannten 4 Pa Test, der den Unterdruckwert kontrolliert. Das Verfahren ermittelt den Differenzdruck zwischen dem Aufstellraum und dem Freien. Für den 4-Pa-Test schließt der Monteur zwei gleich lange Kapillarschläuche an sein Messgerät an. Einen verlegt er durch die Zuluftöffnung nach außen, einen weiteren belässt er im Aufstellraum der Heizung. Im Anschluss aktiviert er den Button „4 Pascal-Test“ auf seinem Messgerät und wird durch die Messung geführt. Das Messgerät zeichnet den Druckverlauf über 4 Minuten auf und zwar bei geschlossenen Türen und Fenstern und bei geöffnetem Fenster. Wenn der Druckabfall durch das Öffnen und Schließen des Fensters nicht mehr als 4 Pascal beträgt, wird der Feuerstätte unter den ungünstigsten Bedingungen genügend Verbrennungsluft zugeführt und die Betriebssicherheit der Feuerstätte gilt als gewährleistet. Die 4 Pascal-Grenze legt die ÖVGW Richtlinie G K62 2016 08 für Gasfeuerstätten der Bauart B fest (vormals ÖVGW G 12). Hier heißt es in Kapitel 3.2: „Bei der Bemessung wird für die sichere Funktion der Abgasanlage ein notwendiger Förderdruck für die Verbrennungsluft von 4 Pascal zugrunde gelegt. Die Anwendung dieser Messmethode setzt daher bei Geräten der Bauart B11 einen wirksamen Förderdruck des Fangs von mindestens 4 Pascal voraus.“ Bestätigt sich die Vermutung des Installateurs weist er den Betreiber auf die Notwendigkeit zur Vergrößerung der Öffnung hin.[1]

Ringspaltmessung zur Überprüfung der Dichtheit des Abgassystems

Als nächstes steht an diesem Tag für den Monteur die regelmäßige Wartung einer Gas-Brennwerttherme an. Die Kundendienstmonteure der Firma Janisch arbeiten hier mit dem kleinen und handlichen Abgasmessgerät Wöhler A 450. Die 25 kW Heizung ist 8 Jahre alt und in einem guten Zustand. Bei der Wartung kontrolliert der Installateur immer auch die Dichtheit des Abgassystems, vor allem, wenn es mit Überdruck betrieben wird. Bei konzentrischen Abgasanlagen kann die Dichtheitsprüfung ganz einfach mit einer Ringspaltmessung erfolgen. Ist die Abgasleitung undicht, dringt Abgas in den Ringspalt zwischen Abgas und Feuerstätte ein und vermischt sich mit der Verbrennungsluft. In diesem Fall verringert sich der O2 -Anteil der Verbrennungsluft. Undichtheiten im Abgassystem verschlechtern so zwangsläufig die Verbrennungsqualität. Außerdem verursacht austretendes Kondensat bauliche Schäden. Für die Messung schließt der Monteur eine Ringspaltsonde an das Messgerät an. Bei der Wöhler Ringspaltsonde lassen sich zwei Mehrlochsonden-Schläuche auf die benötigte Länge ziehen. Die werden dann in die vorgesehene Messöffnung auf der Verbrennungsluftseite der Abgasleitung eingeführt und jeweils links und rechts um die Abgasleitung geführt, so dass die Messprobe über den gesamten Ringspalt genommen wird. Nach dem Start der Messung saugt das Messgerät über die zahlreiche Messöffnungen der Sonde Verbrennungsluft aus dem Ringspalt. Gelangen Abgase in den Ringspalt, wird der O2-Gehalt der Verbrennungsluft geringer. Entscheidend ist daher die Differenz zwischen dem O2-Gehalt der Umgebungsluft und dem O2-Gehalt der Luft im Ringspalt. Wird eine Differenz am Messgerät angezeigt, ist das ein deutlicher Hinweis auf ein Leck in der Abgasleitung.

Smarte Übertragung der Messdaten

Im Anschluss an die Messung kann der Installateur die Daten bei Bedarf ganz einfach per Handy in sein Büro oder an den Kunden versenden. Smarte Funktionen, die in der modernen Haustechnik heute selbstverständlich sind, gehören für die Janisch Monteure nämlich auch bei der Messtechnik zum Arbeitsalltag. Das Wöhler A 450 Abgasmessgerät überträgt bei Bedarf die Messdaten auf das Handy des Monteurs. Dazu baut das Messgerät ein eigenes stabiles WLAN-Netz auf, so dass die Datenübertragung auch auf der Baustelle und im Aufstellraum der Heizungsanlage stets sicher erfolgt. Der Monteur verbindet dann einfach sein Handy mit diesem WLAN-Netz und kann sich die Messwerte in der App anzeigen lassen, die er sich kostenfrei auf das Handy geladen hat. Kundendienstmonteur Christoph Leimer nutzt bei großen Anlagen die App schon während der Einstellungsarbeiten. Liegt nämlich die Messöffnung in einiger Entfernung zum Brenner, sieht er sich die Messdaten auf seinem mobilen Endgerät an, während er die Einstellungen vornimmt. Er kann dabei die für ihn günstigste Arbeitshaltung einnehmen, ganz unabhängig von der Positionierung des Messgerätes. Ein langer Messschlauch ist somit nicht notwendig, so dass die Anzeige der Messwerte unverzüglich auf Schwankungen reagiert. Sobald die Werte stimmen, beendet er die Messung mit einem Klick in der App. Ein zweiter Klick ermöglicht schon den Versand des Messprotokolls in verschiedenen Dateiformaten (PDF, CSV, JPG oder XML). Das kann dann per Mail oder Messenger Dienst, z.B. WhatsApp, geschehen. Die Daten versendet er an den Kunden oder an die Büroadresse der Firma Janisch. Bei Bedarf kann er gleich einen Kommentar oder ein Foto mitversenden, die dann in das Protokoll integriert werden.

Bei den kleineren Anlagen nutzt Christoph Leimer die App nur zum Versenden des Messprotokolls ins Büro, jedoch nicht während der Messung. Hier arbeitet er lieber „traditionell“, da er das große Farbdisplay des Abgasmessgerätes auch während der Messungen bequem einsehen kann. Es zeigt ihm alle wichtigen Messwerte übersichtlich auf einen Blick. Die Messung kann dann mit einem Tipp auf den Touchscreen gesteuert werden. Der ist so robust, dass er auch Baustellenverhältnisse und schmutzige Finger locker verzeiht. Nachdem er die Messung gestoppt hat, druckt er die Messdaten auf einem kleinen Thermodrucker aus, damit das Messprotokoll dann bis zur nächsten Messung am Kessel verbleiben kann.

 

Fazit

Moderner Messtechnik ermöglicht es heute, sehr unterschiedliche Mess- und Einstellungsaufgaben präzise und einfach zu erledigen. Ist das Messgerät Smartphone-ähnlich aufgebaut, reicht es aus, vor dem Start der Messung auf den entsprechenden Icon zu tippen. Das Messgerät führt dann durch die Messung. Aber trotz aller Technik: Welche Messung bei Problemen mit der Heizungsanlage geboten ist, muss der Installateur immer noch selbst entscheiden. Und dazu braucht er Wissen und Erfahrung.

 


[1] Christoph Leimer führt den 4 Pa-Test im vereinfachten Verfahren durch und erhält damit einen aussagekräftigen Hinweis auf die Störungsursache. Als amtlichen Nachweis der ausreichenden Verbrennungsluft gemäß ÖVGW Richtlinie G K62 2016 08 lässt sich der Test in dieser Form nicht nutzen. Die Richtlinie schreibt nämlich vor, „über ein geregeltes Absaugsystem die theoretische Verbrennungsluft über die Abgasanlage [abzuführen].“ Das geforderte „ausführliche Verfahren“ kann zum Beispiel mit dem Wöhler DP 600 Dichtheitsprüfgerät durchgeführt werden.

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Tel.: 02953-73757
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